Samstag, 18. April 2015

Musik: Ein Festival im Anblick des Matterhorns

Als genau vor 150 Jahren die Erstbesteigung des Matterhorns erfolgte, konnte man erahnen, dass dieser Berg für Zermatt Gold sein wird.
Heute im Jahr 2015 ist Zermatt ein weltbekannter Kurort, das Matterhorn ein Wahrzeichen der Schweiz und zudem der meistfotografierte Berg der Welt. 
Als der Berner Thomas Sterchi, der durch den Verkauf von jobs.ch zum Multimillionär wurde, Zermatt besuchte fehlte ihm die Kultur. Da er in dieser Bergregion grosses Potential sah, hatte er die Idee für ein besonderes Festival. Das Zermatt Unplugged. 
Gegründet hatte es Thomas Sterchi zusammen mit seinem Geschäftspartner Marco Godat, der heute Produktionverantwortlicher ist. Der weltbekannte Musiker Jon Lord und Claude Nobs, der Gründer des Montreux Jazz Festival, waren bis zu Ihrem Tod Patronatsmitglieder. 2007 fand es zum ersten Mal statt. Schon zwei Jahre später wurde es abgesagt, da man kein Termin finden konnte. Als Gegenpol wurde von den Bergbahnen Zermatt Sounds ins Leben gerufen, jedoch funktionierte das Konzept gar nicht. 
Am Anfang war auch Skepsis von Seiten der Zermatter Bevölkerung zu spüren. Thomas Sterchi wusste aber, damit das Festival Erfolg haben kann, muss das ganze Dorf mithelfen. Mit den Jahren etablierte sich das Festival und kann heute auf finanzstarke Sponsoren zählen wie zum Beispiel die Uhrenmarke Hublot, die Gemeinde Zermatt und der Tourimusverband. Viele Weltstars wie James Blunt, Seal, Mando Diao und Anastacia traten mittlerweile schon im Kurort auf. Aber auch Nachwuchstalenten bietet das Zermatt Unplugged eine Bühne und wurde schon für manche ein Sprungbrett. 
Gespielt wird auf verschiedenen Schauplätzen. Das Herz ist die Zeltbühne, die 2000 Zuschauern Platz bietet und liegt im Dorf. Momentan mietet man das Zelt noch vom Circus Monti möchte aber zum 10-jährigen Jubiläum im Jahr 2017 ein eigenes kaufen. Kostenpunkt eine Million Franken. Wer eine einmalige Aussicht auf das Matterhorn geniessen möchte, kann die Konzerte beim Cervo Resort oder die Blue Lounge auf Blauherd besuchen. 
Das Zermatt Unplugged ist sicher das einzigartigste Festival der Schweiz und dazu noch ein sehr junges im Gegensatz zu den anderen grossen Festivals. Die Zahlen der Ausgabe 2014 waren vielversprechend: 13 Bühnen, 26000 Besucher und finanziell zum ersten Mal in der Geschichte schwarze Zahlen. 
Schon viele Musiker und Besucher des Zermatt Unplugged waren beim Anblick des Matterhorn so fasziniert, dass sie sich dazu entschlossen haben, wieder zurückzukehren. Ein gutes Zeichen für Thomas Sterchi.
Zeltbühne (Foto: copyright Rob Lewis)

Blue Lounge (Foto: copyright Leander Wenger)

Dienstag, 14. April 2015

Fussball: Der Diktator am River Hull


Im englischen Fussball sind ausländische Investoren keine Seltenheit mehr. Auch beim Premier-League-Verein aus dem Norden Englands Hull City. Seit 2010 diktiert der schwerreiche Ägypter Assem Allam den Fussballverein. Was ist das für ein Mann und welche Absichten hat er mit dem Mittelklasseklub? 
Geboren ist er in Ägypten. Der 75-jährige Glatzkopf floh später ins Vereinigte Königreich. An der Universitiy of Hull studierte er Wirtschaftswissenschaft. Er liess sich in Hull nieder. Später kaufte er die Firma Tempest Diesel Limited auf und benannte sie 1992 um in Allam Marine Limited. Hauptgeschäft der Unternehmung: Kontrollsysteme und Schaltgeräte. Mit diesen Produkten führte der Geschäftsmann seinen Betrieb zu internationalem Erfolg. Finanziell stieg sein Vermögen auf 400 Millionen Dollar (Stand 2014). Und was machen Geschäftsmänner mit so viel Geld. Klar, einen finanziell angeschlagenen Fussballverein retten. Nach langen Spekulationen und Gerüchten kaufte Allam mit seinem Sohn Ehab Hull City. Laut englischen Medien betonte Allam, er habe das Bedürfnis gehabt wieder in die Lokale Wirtschaft zu investieren und der traditionelle Fussballverein Hull City sei für viele Menschen in der Region sehr wichtig. Der Deal wurde offiziell am 16. Dezember 2010 abgeschlossen. Rund 40 Millionen Pfund flossen in den Klub. Nun herrschte Vater und Sohn Allam über den Klub. Fans sahen mit der Übernahme der Ägypter den Verein bedroht. Mit Demos und Transparenten während den Heimspielen zeigen die Anhänger ihre Wut. Viele Supporte bezeichnen ihn als Diktator. In einem Bericht der BBC bezeichnet er sich als Anti-Fussballfan. 
Die Anhänger von Hull City kämpfen um den Klubnamen Bild:worldsoccertalk.com

Der Besitzer vom englischen Premier-League Verein Hull City will den Klubnamen ändern. Bild: Getty



Am 9. August 2013 kündigte  Allam an,  dass der Verein seinen 109 Jahre alten Namen geändert werden soll: "Hull City " ist irrelevant. Der Vereinsname soll sich national und international einen Namen machen." Doch das Gesuch wurde durch das FA-Rat abgelehnt.  Der 75- Jährige Ägypter startet jetzt einen neuen Versuch, um den Klubnamen in "Hull Tigers" zu ändern. Das Team reichte den entsprechenden Vorschlag fristgerecht am Mittwoch beim englischen Fußballverband ein. Das bestätigte City am Donnerstag, bereits im Vorjahr hatte der FA-Rat das Gesuch abgelehnt. Ein Schiedsgericht entschied daraufhin, dass der Name vorerst Hull City bleiben soll, setzte den Ratsbeschluss aber außer Kraft. Der Grund dafür war die Tatsache, dass Football-Supporters-Federation-Boss Malcolm Clarke in dem Komitee, das die ursprüngliche Entscheidung getroffen hatte, dabei war.
Das Gericht war allerdings davon überzeugt, dass Clarke seine Entscheidung nur aufgrund des Willens der "City Till We Die"-Fangruppe getroffen hatte. Daher musste der Klub vorerst bis Saisonende seinen ursprünglichen Namen behalten, Team-Eigentümer Assem Allam legte jetzt aber fristgerecht Einspruch ein und forderte eine Neuverhandlung, um den Namen schon zur kommenden Saison zu ändern."Wenn man sieht, was er für den Klub getan hat, und da wiederhole ich mich: Er hat das Team stärker ins Gespräch gebracht und sein hart verdientes Geld rein gesteckt. Deshalb darf er seine eigene Meinung haben", betonte Trainer Steve Bruce: "Jetzt wird es sicher einige geben, und wir sind alle Traditionalisten, die gegen die Idee sind. Hoffentlich gibt es einen Kompromiss, der zu einer Lösung führt." Allam droht nun. Wird der Name nicht geändert, wolle er den Verein verlassen und kein Pfund mehr in den Verein investieren. 
Gibt ja genug Investoren, welche nichts von Fussball verstehen und das grosse Geld im Fussball tatkräftig investieren. 

Sonntag, 5. April 2015

Uhren: Patek Philippe und die Stern Familie

Antoine Norbert de Patek und Jean Adrien Philippe
(Quelle: Image Courtesy of Cefari Publishing)
Philippe und Thierry Stern (Quelle: Patek Philippe SA)



Wenn man Touristen aus aller Welt fragt, für was die Schweiz bekannt ist, sagen die meisten Schokolade, Berge, Käse und genau, Uhren. Es gibt wahrscheinlich kein anderes Land weltweit, das bessere Uhren produziert als die Schweizer. Sogar die wichtigste Uhrenmesse der Welt findet in der Schweiz, genauer gesagt, in Basel statt. Die Baselworld zieht jedes Jahr um die 150'000 Besucher aus 100 verschiedenen Länder an. Es werden Umsätze in Miliardenhöhe gemacht und viele Neuheiten präsentiert. Ein Highlight dieser Ausstellung ist der einzigartige Stand von Patek Philippe, der mit seiner aussergewöhnlichen Architektur aus Licht und Glas herausragt. 

Patek Philippe ist die letzte unabhängige Genfer Uhren-Manufaktur in Familienbesitz. Die Vision von dem polnischen Gründer Antoine Norbert de Patek (1839) und seinem franzöischen Geschäftspartner Jean Adrien Philippe (1845) war es die besten und schönsten Uhren der Welt herzustellen. 
1932 werden Jean und Charles Henri Stern, Inhaber einer renommierten Zifferblatt-Manufaktur, Aktionäre von Patek Philippe. 1935 wird Charles Henri Stern Präsident von Patek Philippe und so übernimmt die Familie Stern das Ruder. 
1946 gründete Henri Stern im Rockefeller Center in NYC die Henri Stern Watch Agency, die für Patek Philippe Uhren die alleinige Importeurin in den USA wird. Im Jahr 1958 übernimmt Henri Stern das Präsidentenamt. 1993 ist es dann sein Sohn Philippe Stern der Präsident bei Patek Philippe wird und so die Familientradition fortführt. Philippe Stern studierte Betriebwirtschaftslehre an der Universität Genf und arbeitete auch für die Henri Stern Watch Agency.   Auch sportlich war er tätig und gehörte dem Weltcup-Abfahrts Ski Team der Schweiz an und gewann mehrmals die Segelregatta Bol d'Or, das wichtigste Segel-Rennen auf dem Genfersee. Er hatte auch eine grosse Passion, das Uhren-Sammeln. Seiner Vision ist es zu verdanken, dass im Jahr 2001 das Patek Philippe Museum in Genf eröffnet wurde und heute zu den wichtigsten Uhren-Museen der Welt zählt. 
2009 wurde die Tradition der Stern-Familie weitergeführt, so dass der Sohn von Philippe Stern, Thierry Stern das Zepter bei Patek Philippe übernahm. 
2014 durfte Patek Philippe sein 175-jähriges Firmenjubiläum feiern und baute extra für diesen Anlass einige spezielle Gedenkuhren. 

Was Herr Patek und Herr Philippe in Genf mit kleinen Schritten begannen ist heute zu einer der wichtigsten Luxus-Uhren Manufaktur der Welt mit einem geschätzen Umsatz von über 1 Mrd. geworden. Dies ist sicherlich zu einem grossen Teil der Schweizer Familie Stern zu verdanken. Gott sei Dank ist auch Thierry Stern Vater geworden, genauer gesagt von zwei Söhnen. Ob sie die Familientradition eines Tages fortsetzen können, steht noch in den Sternen. Zu wünschen wäre es ihnen

Donnerstag, 2. April 2015

Film: Mein Name ist Mendes, Sam Mendes


Sam Mendes (Foto: videoandfilmmaker.com)


Viele denken jetzt das der Titel eigentlich "Mein Name ist Bond, James Bond" heissen müsste und in einer Hinsicht geht es in diesem Bericht auch um den Agenten aus Grossbritannien. Aber in erster Linie möchte ich euch mal einen kurzen Einblick in das Leben eines gewissen Sam Mendes geben. Sam wie bitte? Genau, viele von euch haben diesen Namen wahrscheinlich noch nie gehört, wenn man Ihnen aber sagt, dass er der Regisseur von Skyfall ist, kennen Ihn alle. 
Sam Mendes ist Brite und wurde am Schweizer Nationalfeiertag 1965 in Reading geboren. Früher machte er sich im Theater-Bereich einen Namen. Schnell wurde ein gewisser Steven Spielberg auf Ihn aufmerksam und holte Ihn dann in die USA. Mit seinem ersten Kinofilm "American Beauty" holte er gleich den Oscar für die beste Regie. Nach weiteren Filmen bekam er dann ein Angebot, das er so schnell nicht auschlagen konnte. Anfang 2010 wurde bekannt, dass Sam Mendes Regie im Bondfilm "Skyfall" führen wird. Und dies auf Wunsch von Daniel Craig. Nach einigen finanziellen Problemen stand der Film zuest auf der Kippe, aber schlussendlich wurde der Film zum erfolgreichsten Bondfilm aller Zeiten. Er spielte über eine Milliarde Dollar in die Kassen ein. Das dieser Film so ein Kassenschlager wurde hatte man zu einem grossen Teil Sam Mendes zu verdanken. Er verstand es, dem Film eine grosse Spannung zu geben und mit grandiosen Schauplätzen wurde bei den Zuschauer viele Pluspunkte gesammelt. 
Nach dem Erfolg von Skyfall wurde Mendes nochmals angefragt ob er die Rolle des Regisseurs nochmals übernehmen möchte. Zuerst lehnte er ab, sagte dann aber doch zu, da er die Geschichte von Skyfall weiterführen wollte. 
Nun dürfen wir uns auf den 05. November 2015 freuen. An diesem Datum erscheint der neuen Bond Film "Spectre". Mit einem Staraufgebot mit Namen wie Daniel Craig wieder als Bond, Christoph Waltz als Bösewicht und Monicao Bellucci und Lea Seydoux als Bond-Girls. Nach dem Trailer ist klar, der zum erstaunen vieler keine Actionszenen enthielt, so dass die Spannung nicht vorweg genommen wird, es Mendes auch dieses Mal gelingen wird, die Massen in die Kinos zu bewegen. Ob er erfolgreicher wird als Skyfall sei mal dahin gestellt.